„Ich fühle mich so fremdbestimmt“, „ich habe so viele Termine“, „Da gibt es einfach Dinge, die ich nicht ändern kann“ – „da kann ich doch nicht selbstbestimmt leben!“
Doch! Wir haben immer die Wahl – immer! Selbst wenn wir Dinge machen müssen, die uns keinen Spaß machen oder wenn gerade einmal etwas nicht so läuft, wie wir es ursprünglich geplant hatten:
Wir können immer entscheiden, wie wir auf ein Ereignis mit unseren Gedanken, Emotionen und unserem Verhalten reagieren (zum Beispiel einen spontanen Termin):
- Wir können genervt reagieren (och nö, das jetzt auch noch),
- kritisch (das hätte der Kollege aber auch anders organisieren können)
- rebellisch (nee, jetzt mache ich es erst recht nicht)
- spielerisch (spannend, mal schauen, was es wichtiges zu besprechen gibt) oder ganz
- sachlich (ich gehe zum Termin und wenn ich merke, dass ich keinen Beitrag leisten kann, dann gehe ich wieder)
Wir können immer entscheiden, wiepräsent wir im jeweiligen Moment sind. Wir können uns bei jeder Aktivität entscheiden, ob wir mit allen Sinnen dabei sind oder ob wir mit unseren Gedanken woanders sind. Wir könnenentscheiden, ob wir eine Tätigkeit achtsam, ganz im Hier & Jetzt, oder unachtsam ausführen. Achtsamkeit hat weniger etwas mit Meditieren zu tun, sondern vielmehr mit der Präsenzfähigkeit unsererGedanken und Gefühle.
Wir haben die Wahl, wie wir kommunizieren. Wir können freundlich, respektvoll und emotional kommunizieren oder sachlich, militärisch,unfreundlich…
Fakt ist: Wir sind jeden Moment am Denken, Fühlen, Verhalten, in Beziehung sein, am Kommunizieren. Dann können wir unsere Aktionen doch auch auf eine Art gestalten, mit denen wir uns wohl fühlen und unser Wohlbefinden steigern können.
Neulich in der übervollen S-Bahn hielt der Fahrer uns mit einer fröhlichen und selbstbewussten Art auf dem Laufenden: „Guten Morgen! Aufgrund eines Notfalleinsatzes ist der Bereich zwischen X und Y gesperrt. Am nächsten Bahnhof endet unsere Fahrt, wenn Sie Glück haben, bekommen Sie noch die S-Bahn XX. Ansonsten kommen Sie mit der U3 zum Bahnhof.“ Er meldete sich noch weitere zwei Male mit Updates. Alle Gäste schmunzelten, kamen ins Gespräch. Er hätte auch einfach sagen können: „Bitte steigen Sie am nächsten Halt aus, mit der U3 kommen Sie dann zum Bahnhof“. Die Stimmung wäre eine andere gewesen.
Und genauso verhält es sich mit der Stimmung in Teams. Eine teilnehmende Führungskraft meinte am Anfang eines Workshops: „Wissen Sie, ich komme mir vor wie der Trommler auf der Galere. Das Schiff und die Besatzung kann ich nicht ändern, was bringt mir da also gesunde Führung?“ Der Teilnehmer hat am Ende des Tages erkannt, dass er mit seiner Führungsart, wie er trommelt, welchen Takt er angibt, die Stimmung und das Wohlbefinden unter der Besatzung beeinflussen kann.
Foto: Fotolia
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